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STEAG will kräftig wachsen

Gemeinsam mit dem künftigen Eigentümer Asterion sollen die Investitionen in das grüne Zukunftsgeschäft deutlich steigen – insbesondere in mittelfristig klimaneutrale Gaskraftwerke und Dekarbonisierungslösungen

Essen. Auf der Betriebsrätevoll- und Delegiertenkonferenz des Essener STEAG-Konzerns hat Dr. Andreas Reichel, Vorsitzender der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor, deutlich gemacht, dass der bevorstehende Verkauf des Essener Energiekonzerns an den spanischen Infrastrukturinvestor Asterion Industrial Partners für STEAG mehr Spielraum bei der Gestaltung der Energie- und Wärmewende bedeutet.

Vor den Teilnehmenden der Betriebsrätevoll- und Delegiertenkonferenz auf Zeche Zollverein in Essen erläuterte Reichel die zukünftige Marschrichtung des Essener Energiekonzerns: „Der voraussichtlich im Dezember 2023 endgültig besiegelte Verkauf der STEAG GmbH mitsamt ihrer beiden Töchter Iqony und STEAG Power an Asterion ist ein sehr gutes Signal für die rund 5.300 Beschäftigten und für die Energiebranche in Deutschland insgesamt. Gemeinsam mit unserem künftigen Eigentümer haben wir nun das Potenzial, deutlich in die Erweiterung unserer ganzheitlichen Lösungen für die Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung der Energieversorgung zu investieren.“

STEAG fordert zügige Weichenstellungen der Politik
Asterion hatte Ende August angekündigt, nach vollzogener Übernahme rund eine Milliarde Euro in das grüne Wachstumsgeschäft des STEAG-Konzerns investieren zu wollen, welches unter dem Dach der jungen Tochter Iqony gebündelt ist. „Zu unseren Leuchtturmprojekten gehört beispielsweise das Projekt ‚HydrOxy Hub‘ am Kraftwerksstandort Duisburg-Walsum, wo wir in einem Elektrolyseur mit einer Erzeugungsleistung von bis zu 520 Megawatt große Mengen an grünen Wasserstoff erzeugen wollen“, so Andreas Reichel.

Ebenso zählen Projekte für den Neubau mehrerer wasserstofffähiger Gaskraftwerke zu den künftigen Investitionsschwerpunkten. „Dafür benötigen wir aber schnellstmöglich die notwendigen politischen Rahmenbedingungen, schnellere Genehmigungsverfahren und konkrete Gesetze“, appellierte Reichel. Dies gelte umso mehr, als die Bundesregierung selbst das Ziel ausgegeben habe, neue Gaskraftwerke mit einer Erzeugungsleistung bis zu 25 Gigawatt bis zum Jahr 2030 zu bauen. „Wenn wir das in dieser kurzen Zeit schaffen wollen, müssen wir rasch Klarheit haben“, so Andreas Reichel.

STEAG-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Gerhard Grabmeier machte in seiner Rede deutlich, dass für STEAG mit dem Eigentümer Asterion eine neue Wachstumsphase beginnen werde: „Asterion will verstärkt in grüne Zukunftstechnogien investieren. Das sorgt im Unternehmen für gute und verlässliche Beschäftigungsperspektiven und erhöht die Attraktivität des Konzerns als Arbeitgeber. Die Mannschaft von Iqony hat das Zeug, die Energiewende in Deutschland und Europa maßgeblich mitzugestalten.“

Versorgungssicherheit durch Großkraftwerke gewährleistet
Neben dem Wachstum in nachhaltige Zukunftsfelder steht STEAG auch für Versorgungssicherheit durch die Großkraftwerke der Konzerntochter STEAG Power. „Gerade der vergangene Winter, in dem kein russisches Gas mehr durch die Pipelines nach Westeuropa strömte, hat gezeigt: Auf die Menschen bei STEAG ist Verlass!“, lobt Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) und Aufsichtsratsmitglied der STEAG GmbH.

STEAG Power hat im vergangenen November 2,5 Gigawatt Erzeugungsleistung an den Markt zurückgebracht und damit entscheidend dazu beigetragen, dass der Erdgasverbrauch in der Stromerzeugung deutlich gesenkt werden konnte. „Was es nun für die Zukunft braucht, ist Verlässlichkeit von der Politik. Wir brauchen mehr Planungssicherheit und eine verlässliche Kraftwerksstrategie der Bundesregierung. Es braucht Sicherheit für den Strommarkt und ein neues Marktdesign, bei dem Kraftwerksbetreiber Geld auch dafür erhalten, dass sie Stromerzeugungskapazitäten ständig bereithalten – auch wenn sie gerade nicht am Netz sind“, fordert Michael Vassiliadis. Am Ziel, bis Mitte 2026 aus der Kohleverstromung in Deutschland auszusteigen, hält STEAG aber weiterhin fest.